Am Angang stand die Frage, welcher Kampfsport der beste sei. Wer ist erfolgreicher? Der Boxer oder der Ringe? Welcher Kampfsport hat welche Vorteile gegenüber welchen anderen Kampfsportarten? Wer schlägt sich im interdisziplinären Vergleich besser?

Mixed Martial Arts – die Fitness vieler Kampfsportarten

Die Wettkämpfe der Ultimate Fighting Championship (UFC) in den USA haben eine Möglichkeit geboten, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Denn hier treten Teilnehmer aus unterschiedlichen Disziplinen in gemeinsamen Kämpfen gegeneinander an. Es hat sich hierbei gezeigt, dass weder der Boxer noch der Ringer besser ist. Denn den Vorteil hat in jenen Kämpfen nur, wer die verschiedenen Techniken mehrerer Kampfsportarten beherrscht. Ein „Box-Judo-Ringer“ hat also die besten Chancen. Denn schließlich erfordern unterschiedliche Situationen auch ein differenziertes Portfolio an Reaktionsmöglichkeiten. Wer sich mit einem Kämpfer konfrontiert sieht, der von unterschiedlichen Stilen Gebrauch macht, wird ohne entsprechende Möglichkeiten zur Gegenwehr immer das nachsehen haben.

Um diese Mischung unterschiedlicher Stile zu einem wettkampffähigen Sport zu vereinen, wurden die „Mixed Martial Arts“ als eigenständige Disziplin etabliert. Andere Namen hierfür sind zum Beispiel „Gemischte Kampfkünste“, „Ultimate Freefight“ oder einfach nur „Freefight“ – oder natürlich „MMA“.

Ganzkörperworkout für Kampfsportler, die alles aus sich herausholen wollen

Dadurch, dass für die MMA verschiedene Kampfstile erlernt werden müssen, stellt diese Form des Kampfsports ein echtes Ganzkörperworkout dar. Jeder einzelne Muskel wird merklich beansprucht. Denn es werden Arme, Beine, Körperhaltung, Körperspannung und natürlich diverse Grifftechniken, die den gesamten Körper beanspruchen, verlangt. Zudem benötigt ein Kämpfer immer die Fähigkeit, Schläge, Tritte und andere Angriffe abzufangen. Dies verlangt ein trainierten und auch erprobten Körper, der dem Trainierenden einiges an Training abverlangen wird.

Topfit zu werden, ist auch der Anspruch und die Motivation vieler, die mit dem Training der gemischten Kampfkünste beginnen. Der Übende kann die Veränderungen an seinem Körper schnell wahrnehmen: die Muskeln wachsen, das Fett schmilzt. Die vielen Techniken verstärken alle kämpferischen Fähigkeiten und das Gefühl der körperlichen Fitness stellt sich ein. Dabei ist das Training sehr anstengend und erfordert Durchhaltevermögen, Disziplin und das Entdecken und Überwinden der eigenen physischen und psychischen Grenzen.

Grundsätzlich ist jeder bei den Mixed Martial Arts willkommen. Dies gilt für Neulinge ohne besondere Sportlererfahrung genauso wie für erfahrene Kämpfer. Selbstverständlich ist das Training auch derart aufgebaut, dass die Trainierenden allmählich am Training wachsen und mit ein wenig Durchhaltevermögen stetig wachsende persönliche Erfolge erzielen können.

Die gemischten Kampfkünste machen das Training und die Kämpfe dabei besonders anspruchsvoll und abwechslungsreich, was zusätzlich auch viel Spaß bereitet. So wird das Erlernen eines Kampfsports, der interdisziplinär aufgebaut ist, zu einem fordernden Erlebnis, das den Trainierenden persönlich voranbringt.

Der Triathlon der Kampfsportarten

Bei den Kämpfen der Mixed Martial Arts sind alle Techniken erlaubt, die regelkonform sind. Diese können von den Kämpfen nahezu beliebig genutzt werden, was die Kämpfe abwechslungsreich macht. Verschiedene Sportler setzen dabei auf unterschiedliche Fähigkeit, denn es ist nicht möglich, alle Techniken der mit einfließenden Kampfsportarten gleich gut zu erlernen. So ergibt sich für jeden Kämpfer ein individueller Stil. Dennoch haben sich einige Techniken besonders bewährt, so dass diese besonders häufig angewandt werden. Sie lassen sich in drei drei Kategorien (Distanzen) einteilen.

In der ersten Distanz handelt es sich um den den Standkampf (Stand-Up).
Hier fließen Schläge und Tritte aus Kampfsportarten, wie etwa dem Boxen, Kickboxen, Thaiboxen, Taekwando oder Karate, mit ein.

In der zweiten Distanz handelt es sich um den Nahkampf (Clich Fight).
Hier geht es um Würfe und Hebeltechniken. Judo, das Ringen und Sambo fließen hier mit ein.

In der dritten Distanz, dem Bodenkampf (Grappling), werden Haltegriffe und Hebeltechniken aus Kampfsportarten, wie zum Beispiel dem Ringen, Judo, Brazilian Jiu Jitzu, Sambo und Luta Livre, genutzt.

Im Bodenkampf darf bei den Mixed Martial Arts – entgegen vieler anderer Kampfsportarten – durchaus geschlagen und teils getreten werden. Auch dies stellt einen erheblichen Unterschied zu anderen Kämpfen dar.
Kämpfe können auch noch aus der Bodenlage heraus gewonnen werden.
K.O., das Abklopfen oder das Beenden durch einen Schiedsrichter beenden den Kampf. Auch Punktkämpfe sind möglich.

Die Teilnahme an Wettkämpfen ist völlig freiwillig. Aufgrund der anspruchsvollen Kämpfe und dem anstrengenden Training, ergeben sich strenge Vorgaben. Diese beinhalten unter anderem einen Ernährungsplan und Sondertrainingseinheiten.

Für Amateurkämpfer gelten für Wettkämpfe strengere Regeln, um deren Gesundheit nicht zu gefährden. Da die Kämpfe mit vollem Körpereinsatz ausgetragen werden, sind – wie bei jedem Kampfsport – Verletzungen nicht auszuschließen.